Bauzinsen 2023 von 3 bis 4 Prozent erwartet

Baugeld 2023: Korridor zwischen 3 und 4 Prozent Zinsen bestätigt sich

Laut einer aktuellen Interhyp-Analyse erwarten Branchenexperten eine weitere Verteuerung der Immobilienkredite. Für die Bauzinsen sehen die Experten einen Korridor zwischen drei und vier Prozent.

Bauzins Trendbarometer Februar

Interhyp-Bauzins-Trendbarometer Februar: Die Zinsen von Immobilienkrediten verteuern sich. - Quelle: Shutterstock.com

Wer eine Immobilie kaufen will, muss sich im Februar weiter auf schwankende Zinsen für Darlehen einstellen. Wie aus dem Bauzins-Trendbarometer der Interhyp hervorgeht, erwartet die Mehrheit der Branchenexperten in Deutschland eine Verteuerung von Immobilienkrediten. Die Interhyp, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, verweist im neuesten Zinsbericht unmittelbar auf die jüngsten Zinsschritte der amerikanischen und europäischen Zentralbanken am 1. und am 2. Februar.

Kurzfristig erwarte die Mehrheit des monatlich von Interhyp befragten Experten-Panels steigende Konditionen, heißt es in einer Mitteilung. Auf Jahressicht glaube das immerhin noch die Hälfte, während die andere Hälfte ein gleichbleibendes Zinsniveau für wahrscheinlich halte. Anfang Februar liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen im Schnitt bei 3,6 Prozent. Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro lasse sich damit ein Kredit über rund 214.000 Euro aufnehmen, schreiben die Interhyp-Experten.

Weitere Zinserhöhungen zu erwarten

“Die EZB hält an ihrem Kurs fest und führt die Geldpolitik konsequent aus der Welt der Niedrigzinsen. Für angehende Immobilienkäufer*innen bedeutet das eine Welt von stark gestiegenen Bauzinsen - gleichzeitig aber auch einen Immobilienmarkt, der eine neue Balance findet und somit neue Chancen bietet”, erklärt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG, im Februar-Zinsbericht.

Wie erwartet hat die amerikanische Notenbank Fed am 1. Februar den Leitzins einen kleinen Schritt um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 bis 4,75 Prozent erhöht. Die Europäische Zentralbank EZB hob die Leitzinsen erwartungsgemäß um weitere 0,5 Prozentpunkte an auf nunmehr 3 Prozent. Zudem bekräftigten insbesondere die europäischen Währungshüter, ihren restriktiven Kurs im laufenden Jahr nach aktuellen Erkenntnissen beizubehalten. Auch weitere Zinserhöhungen im März und im Sommer werden erwartet.

Zinskorridor zwischen 3 bis 4 Prozent bestätigt sich

Das Tempo bei den Zinsschritten und die deutliche Straffung der Geldpolitik hatten im vergangenen Jahr zu einem beispiellosen Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen von rund einem Prozent im Januar 2022 auf über vier Prozent im Jahresverlauf geführt. Im Januar 2023 haben die Konditionen von rund 3,9 Prozent auf aktuell 3,6 Prozent etwas nachgegeben.

“Optimistische Anleger könnten angesichts deutlich gestiegener Aktienkurse seit Jahresbeginn und weltweit nachlassender Inflationszahlen hoffen, dass die Zinsen bald wieder sinken”, so Mohr. “Doch selbst wenn die Inflation ihren Höhepunkt überschritten haben mag: Es wird dauern, bis sich die Preise nach EZB-Vorstellungen wieder stabilisiert haben. Wir sehen unsere Prognose vom Zinskorridor zwischen 3 und 4 Prozent für Bauzinsen aktuell bestätigt.” So ist die nachlassende Teuerung zuletzt vor allem auf die gesunkenen Energiepreise zurückzuführen. Gleichzeitig sorgen ökologische Nachhaltigkeitsvorgaben und eine zunehmend angestrebte Unabhängigkeit bei Lieferketten zu teureren Produktionsverlagerungen.

Rezession wohl abgewendet

Die Konjunktur verkraftet die gestraffte Geldpolitik trotz geopolitischer Herausforderungen und der Energiekrise bisher besser als erwartet. So hat sich das Wirtschaftsklima zuletzt zwar eingetrübt, eine harte Landung jedoch ist bisher ausgeblieben. Den neusten Daten nach können die Eurozone und Deutschland eine Rezession abwenden.

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf einem Rekordtief. Die Wirtschaft profitierte in den vergangenen Wochen sowohl vom bisher milden Winter als auch vom staatlich verordneten Ende des Corona-Lockdowns in China, das positive Impulse für die globale Wirtschaft sendete. Mirjam Mohr: “Nachdem die Notenbanken in der jüngsten Vergangenheit mehrfach betont hatten, dass die Preisstabilität stärker wiegt als die Konjunktur, sollten die neusten Wirtschaftsdaten diesen Kurs vorerst bekräftigen.”

Käufer profitieren von leicht gefallenen Preisen

Für Immobilienkaufende hat die Medaille zwei Seiten: Einerseits haben die höheren Zinsen laut Interhyp die monatlichen Raten und damit die Finanzierungskosten verteuert. Andererseits können Verkäufer vielerorts die in den vergangenen Jahren immer ambitionierteren Kaufpreiserwartungen nicht mehr durchsetzen, weil Kaufende genauer auf den Kaufpreis und neuerdings zusätzlich auf den energetischen Zustand der Objekte blicken. Das gilt sowohl für Eigennutzer als auch für Kapitalanleger. Da aus Sicht eines Kapitalanlegers vielerorts keine exorbitanten Mieterhöhungen durchsetzbar sind und Eigennutzer weniger Fremdkapital erhalten, müssen Verkäufer die Kaufpreise nach unten anpassen. Mirjam Mohr rät Kaufwilligen, die neue Situation für ihre Kaufpreisverhandlungen zu nutzen.

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